von Raphael Kampshoff
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08 Okt., 2022
Nach dem Ironman Hamburg im vergangenen Jahr, standen in diesem Jahr der Ironman 70.3 Dresden und der Kölnmarathon in meinem Wettkampfplan. Die Ambitionen für beide Wettkämpfe waren zum Saisonbeginn hoch, wurden dann aber immer kleiner und bestanden am Schluss nur noch darin mit Spaß durchzukommen. Neue Bestzeiten sollten es werden, so war der Plan am Anfang der Saison. Aber erst spielte die Gesundheit nicht mit und dann die Motivation. Nachdem ich zwei Jahre viel Zeit in die Vorbereitung für den Ironman Hamburg reingesteckt habe, fehlte einfach die Motivation mich in diesem Jahr so richtig zu quälen. Irgendwie fehlte mir auch die Zeit, ich habe keine Ahnung wie ich das vorher mit dem Training alles hinbekommen habe aber ich vermute Corona hat da eine Menge geholfen. Ausser Sport konnte man in der Zeit ja nicht viel machen. So ging es mit einer Minimalvorbereitung in die beiden Wettkämpfe. 780 Radkilometer waren es bis zum Start des Ironman Dresden, davon in den letzten sechs Wochen gerade mal 80 Kilometer. Beim Schwimmen sah es wie folgt aus, Januar bis März 0 Meter. April 1500 Meter, Mai 0 Meter, Juni 1400 Meter, Juli 13200 Meter, August 2.000 Meter und September 2.000 Meter. Man könnte also sagen Top vorbereitet ;). Naja da sich das Wetter am Renntag als ziemlich bescheiden darstellte, wurde das Schwimmen auf 750 Meter verkürzt. Gut das ich nicht zu viel trainiert hatte. Das schwimmen lief aber gut und ich war im Rahmen meiner Möglichkeiten zufrieden. Dann ging es aufs Rad. Neben den Höhenmetern die ich nicht trainiert habe, kam noch Regen und Sturm dazu. Es war das schlimmste Radfahren meines Lebens und das langsamste noch dazu. Nach einer Rennstunde, in der es aber auch fast ausschließlich nach oben ging, hatte ich 22 Kilometer auf dem Tacho stehen. Ich konnte aber auch wenn es dann mal runter ging nicht schnell fahren, da man in den Kurven ob der Nässe aufpassen musste und der Wind auch permanent versucht hat einem vom Rad zu holen. Ich hatte nur gehofft noch irgendwie unter vier Stunden Radzeit zu bleiben. Im weiteren Verlauf des Renngeschehens konnte ich das Tempo aber zumindest ein wenig erhöhen. Respekt an alle die sich getraut haben Vollgas zu geben auf dem Rennrad. Nach 3,5 Stunden konnte ich dann mein Rad abstellen und war glücklich es sturzfrei hinter mich gebracht zu haben. Kleine Schwierigkeiten hatte ich dann noch frische Socken an die kalten und Nassen Füsse zu bekommen und dann ging es auf die Laufstrecke. Laufen habe ich trainiert, also dafür war ich vorbereitet. Nur hatte ich zuerst Rückenschmerzen und ich spürte meine Füße auch kaum. Nach drei Kilometern waren die Schmerzen aber weg und auch die Füße tauten allmählich auf und ich konnte die Laufstrecke genießen. Nach etwas unter 6 Stunden erreichte ich das Ziel und konnte einen Haken hinter Ironman Dresden machen. Nur zwei Wochen blieben mir danach Pause bis zum Kölnmarathon. Es sollte mein zehnter Marathon werden auf den ich mittlerweile zwei Jahre wartete. Laufen war ich dieses Jahr aber hauptsächlich viel und nicht schnell. Also Bestzeitidee wieder verworfen und nur auf genießen spekuliert. Da ich schon sechs Marathons (inoffiziel) dieses Jahr gelaufen bin, sollten es aber unter vier Stunden werden. Morgens habe ich dann auf 3:38 Stunden umgeschwenkt. Den Paceplan den ich mir gemacht habe, konnte ich einhalten. Ok nicht ganz die erstemn 30 Kilometer war ich zu schnell und dann musste ich leiden und wurde langsamer aber ich war laut meiner Uhr nach 3:38 Stunden mit dem Marathon fertig. Nur als meine Uhr fertig sagte, war die Strecke noch nicht beendet. 900 Meter musste ich noch bis ins Ziel, so waren es am Ende 3:43 Stunde. Meine Wettkampfsession ist damit zu Ende. Den Traillauf den ich für heute geplant hatte musste ich aufgrund einer Erkältung wieder verwerfen. Dreimal geht es noch auf die Marathonstrecke für den guten Zweck. Was sonst noch passiert? Ich weiß es nicht. Schaun wir mal ob ich für nächste Saison neue Projekte und vor allem neue Motivation finde.